Das Rheingold: Scene 2: Wotan! Gemahl! Erwache! (Fricka, Wotan)

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Lyrics

FRICKA: Wotan, Gemahl, erwache!
 WOTAN: Der Wonne seligen Saal
 bewachen mir Tür und Tor:
 Mannes Ehre, ewige Macht,
 ragen zu endlosem Ruhm!
 FRICKA: Auf, aus der Träume wonnigem Trug!
 Erwache, Mann, und erwäge!
 WOTAN: Vollendet das ewige Werk!
 Auf Berges Gipfel die Götterburg;
 prächtig prahlt der prangende Bau!
 Wie im Traum ich ihn trug,
 wie mein Wille ihn wies, stark und schön
 steht er zur Schau; hehrer, herrlicher Bau!
 FRICKA: Nur Wonne schafft dir, was mich erschreckt?
 Dich freut die Burg, mir bangt es um Freia!
 Achtloser, lass mich erinnern
 des ausbedungenen Lohns!
 Die Burg ist fertig, verfallen das Pfand:
 vergaßest du, was du vergabst?
 WOTAN: Wohl dünkt mich's, was sie bedangen,
 die dort die Burg mir gebaut;
 durch Vertrag zähmt' ich ihr trotzig Gezücht,
 dass sie die hehre Halle mir schüfen;
 die steht nun, dank den Starken:
 um den Sold sorge dich nicht.
 FRICKA: O lachend frevelnder Leichtsinn!
 Liebelosester Frohmut!
 Wusst' ich um euren Vertrag,
 dem Truge hätt' ich gewehrt;
 doch mutig entferntet ihr Männer die Frauen,
 um taub und ruhig vor uns,
 allein mit den Riesen zu tagen:
 so ohne Scham verschenktet ihr Frechen
 Freia, mein holdes Geschwister,
 froh des Schächergewerbs!
 Was ist euch Harten doch heilig und wert,
 giert ihr Männer nach Macht!
 WOTAN: Gleiche Gier war Fricka wohl fremd,
 als selbst um den Bau sie mich bat?
 FRICKA: Um des Gatten Treue besorgt,
 muss traurig ich wohl sinnen,
 wie an mich er zu fesseln,
 zieht's in die Ferne ihn fort:
 herrliche Wohnung, wonniger Hausrat
 sollten dich binden zu säumender Rast.
 Doch du bei dem Wohnbau sannst auf Wehr und Wall allein;
 Herrschaft und Macht soll er dir mehren;
 nur rastlosern Sturm zu erregen,
 erstand dir die ragende Burg.
 WOTAN: Wolltest du Frau in der Feste mich fangen,
 mir Gotte musst du schon gönnen,
 dass, in der Burg gebunden, ich mir
 von außen gewinne die Welt.
 Wandel und Wechsel liebt, wer lebt;
 das Spiel drum kann ich nicht sparen!
 FRICKA: Liebeloser, leidigster Mann!
 Um der Macht und Herrschaft müßigen Tand
 verspielst du in lästerndem Spott
 Liebe und Weibes Wert?
 WOTAN: Um dich zum Weib zu gewinnen,
 mein eines Auge setzt' ich werbend daran;
 wie törig tadelst du jetzt!
 Ehr' ich die Frauen doch mehr als dich freut;
 und Freia, die gute, geb' ich nicht auf;
 nie sann dies ernstlich mein Sinn.

Audio Features

Song Details

Duration
06:40
Tempo
80 BPM

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