Zaïde - Arie: Ruhe Sanft, Mein Holdes Leben

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Lyrics

Zaide, K. 344 / 336b
 Deutsches Singspiel in zwei Aufzügen
 Fragment - Only the singing parts exist from Mozart's autograph
 Date and place of composition: Salzburg, Austria, 1779-80
 Libretto: Johann Andreas Schachtner
 Première: Unknown
 Zaide, Sultan's predilect... soprano
 Gomatz, young man working for the Sultan... tenor
 Allazim, Sultan's gardener... bass
 Sultan Soliman... tenor
 Osmin... bass
 Zaram... speaking
 slaves, guards
 ERSTER AKT
 ERSTER AUFTRITT
 N.1 Lied
 VORSÄNGER
 Brüder, lasst uns lustig sein,
 trotzet tapfer den Beschwerden,
 denkt, es ist der Fluch auf Erden:
 Jeder Mensch hat seine Pein.
 Lasst uns singen, lasst uns lachen,
 kann man's doch nicht anders machen.
 Welt und Not ist einerlei,
 keiner bleibt von Plagen frei.
 VORSÄNGER, DREI ANDERE SKLAVEN
 Lasst uns singen lasst uns lachen, etc.
 ZWEITER AUFTRITT
 N.2 Melologo
 (This is an orchestral part with a monolog for Gomatz)
 DRITTER AUFTRITT
 N.3 Arie
 ZAIDE
 Ruhe sanft, mein holdes Leben,
 schlafe, bis dein Glück erwacht;
 da, mein Bild will ich dir geben,
 schau, wie freundlich es dir lacht:
 Ihr süssen Träume, wiegt ihn ein,
 und lasset seinem Wunsch am Ende
 die wollustreichen Gegenstände
 zu reifer Wirklichkeit gedeihn.
 N.4 Arie
 GOMATZ
 Rase, Schiksal, wüte immer,
 dieser Schild trotz deiner Wut;
 deine Schläge fürcht' ich nimmer, nein,
 dieses Bild macht alles gut.
 Diese holden Augenlider,
 dieses Mundes Purpurrot
 bringt mir alles zehnfach wieder,
 würgt mich auch dein Unsinn tot.
 N.5 Duett
 ZAIDE
 Meine Seele hüpft vor Freuden,
 kaum mehr weiss ich, wo ich bin.
 GOMATZ
 Aller Unstern, alles Leiden
 ist bei mir auf einmal hin.
 ZAIDE
 Trost und Wonne, Ruh' und Friede
 tränkt wie Balsam meine Brust.
 GOMATZ
 O Zaide!
 Welch ein Labsal, welche Lust!
 BEIDE
 Möchte mur das Glücksrad stehen
 und sich nimmer weiter drehen.
 GOMATZ
 O Zaide, welche Freud!
 ZAIDE
 Gomatz, welche Seligkeit!
 VIETER AUFTRITT
 N.6 Arie
 GOMATZ
 Herr und Freund!
 Wie dank' ich dir,
 lass mich deine Knie umfassen,
 doch ich muss dich schnell verlassen,
 denn ich brenne vor Begier.
 Lass dich küssen, lass dich drücken!
 Ach! im Taumel von Entzücken
 weiss ich selbst nicht, was ich tu'.
 denn die Triebe miener Liebe
 rauben mir der Sinnen Ruh.
 FÜNFTER AUFTRITT
 N.7 Arie
 ALLAZIM
 Nur mutig, mein Herze, versuche dien Glück.
 Verschaffe dir selber ein bess'res Geschik!
 Man muss nicht verzagen,
 durch tapferes Wagen
 schlägt oftmals der Schwache den Stärkern zurück.
 SECHSTER AUFTRITT
 N.8 Terzett
 ZAIDE
 O selige Wonne!
 Die glänzende Sonne
 steigt lieblich empor.
 GOMATZ
 O Himmel, o Glücke!
 Das Trauergeschicke
 verliert seinen Flor.
 ALLAZIM
 Sehet dort in sanften Wogen,
 wie der bunte Regenbogen
 euch als Friedensbote lacht.
 ZAIDE
 Aber seht dort in der Ferne
 blutige Kometensterne!
 Hört ihr wie der Donner kracht?
 GOMATZ
 Nur der Kummer macht dir Schrecken.
 GOMATZ, ALLAZIM
 Gottes Schirm wird uns bedecken,
 trau' nur fest auf seine Macht.
 ZAIDE, ALLAZIM
 O mein Gomatz!
 GOMATZ, ALLAZIM
 O Zaide!
 ZAIDE, GOMATZ
 Möchten doch einst Ruh' und Friede
 nach so vieler Qual und Pein
 unsrer Treue Preise sein.
 ALLAZIM
 Wonne, Ruh' und steter Friede
 werden euch nach Qual und Pein
 einst der Treue Preise sein.
 ZWEITER AKT
 ERSTER AUFTRITT
 N.9 Melologo
 (This is an orchestral part with a monolog for Soliman)
 ZWEITER AUFTRITT
 Arie
 SOLIMAN
 Der stolze Löw' lässt sich zwar zähmen,
 er nimmt vom Schmeichler Fessel an,
 doch will man sklavisch ihn beschämen,
 steigt seine Wut bis zum Tyrann.
 Er brüllet mit furchtbarer Stimme
 und schleudert im wütenden Grimme
 die Kettenin Trümmern zur Erd',
 und was ihm entgegen,
 wird von seinen Schlägen
 zum Tode, zum Tode verheert.
 DRITTER AUFTRITT
 N.10 Arie
 OSMIN
 Wer hungrig bei der Tafel sitzt
 und schmachtend Speis' und Trank nicht nützt,
 mag selbst sein Glück nicht machen.
 Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
 Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
 Wer schnatternd über Kälte lärmt
 und sich bei naher Glut nicht wärmt,
 mag selbst sein Glück nicht machen.
 Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
 Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
 Wer winselt, jammert, schreit und flucht,
 und was er hat, erst ängstilich sucht,
 mag selbst sein Glück nicht machen.
 Er ist fürwahr ein ganzer Narr.
 Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha!
 VIETER AUFTRITT
 N.11 Arie
 SOLIMAN
 Ich bin so bös' als gut.
 Ich lohne die Verdienste
 mit reichlichem Gewinnste;
 doch reizt man meine Wut,
 so hab' ich auch wohl Waffen,
 das Laster zu bestrafen,
 und diese fordern Blut.
 FÜNFTER AUFTRITT
 N.12 Arie
 ZAIDE
 Trostlos schluchzet Philomele,
 in dem Käfig eingeschränkt,
 und beweint mit reger Kehle,
 dass man ihre Freiheit kränkt.
 Tag und Nacht mag sie nicht schlafen,
 hüpfend sucht sie Raum zur Flucht.
 Ach, wer könnte sie wohl strafen,
 wenn sie findet, was sie sucht.
 SECHSTER AUFTRITT
 N.13 Arie
 ZAIDE
 Tiger! wetze nur die Klauen,
 freu' dich der erschlichnen Beut'.
 Straf' ein törichtes Vertrauen
 auf verstelle Zärtlichkeit.
 Komm' nur schnell und töt' uns beide,
 saug' der Unschuld warmes But.
 Tiger! reiss' das Herz vom Eingeweide
 und ersätt'ge deine Wut.
 Ach mein Gomatz! mit uns Armen
 hat das Schiksal kein Erbarmen.
 Nur der Tod
 endigt unsre herbe Not.
 SIEBENTER AUFTRITT
 N.14 Arie
 ALLAZIM
 Ihr Mächtigen seht ungerührt
 auf eure Sklaven nieder,
 und weil euch Glück und Anseh'n ziert,
 verkennt ihr eure Brüder.
 Nur der kennt Mitleid, Huld und Gnad',
 der, eh' man ihn zum Rang erhoben,
 des wandelbaren Schicksals Proben
 im niedern Staub gesammelt hat.
 ACHTER AUFTRITT
 N.15 Quartett
 GOMATZ
 Freundin! stille deine Tränen,
 lass den Tod die Liebe krönen.
 ALLAZIM
 Welch ein Schmerz! mein Herze bricht!
 SOLIMAN
 Alle Tränen nützen nicht.
 ZAIDE
 Lass mich, Herr, allein verderben,
 ich bin schuldig, Gomatz nicht.
 SOLIMAN
 Alle beide müsst ihr sterben!
 ALLAZIM
 Welch ein Schmerz! mein Herze bricht!
 ZAIDE, GOMATZ
 Himmel, höre doch mein Flehen,
 lass allein (mit ihr) mich untergehen.
 ALLAZIM
 Soliman, ach hör' mein Flehen,
 lass sie nicht zugrunde gehen.
 SOLIMAN
 Fort, vergebens ist dein Flehen,
 lass sie zugrunde gehen.
 ZAIDE, GOMATZ
 Ach das Leben hat für mich
 kein Reize mehr in sich (ohne dich).
 ALLAZIM
 Mitleid, Herr, erhöre mich,
 Mitleid, Herr, besänft'ge dich.
 SOLIMAN
 Fort, umsonst bemühst dir dich,
 geh', dein Fleh'n beleidigt mich.

Audio Features

Song Details

Duration
07:12
Tempo
119 BPM

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