Wagner: Rienzi, WWV 49, Act 1 Scene 1: "Dies ist eu'r Handwerk" (Rienzi, Orsini, Colonna, Baroncelli, Cecco, Raimondo, Chorus)

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Lyrics

RIENZI
 Dies ist eu'r Handwerk, daran erkenn' ich euch!
 Als zarte Knaben würgt ihr unsre Brüder,
 und unsre Schwestern möchtet ihr entehren!
 Was bleibt zu den Verbrechen auch noch
 übrig?
 Das alte Rom, die Königin der Welt,
 macht ihr zur Räuberhöhle, schändet selbst
 die Kirche; Petri Stuhl muß flüchten
 zum fernen Avignon; kein Pilger wagt's,
 nach Rom zu ziehn zum frommen Völkerfeste,
 denn ihr belagert, Räubern gleich, die Wege.
 Verödet, arm, versiecht das stolze Rom,
 und was dem Ärmsten blieb, das raubt ihr ihm,
 brecht, Dieben gleich, in seine Läden ein,
 erschlagt die Männer, entehrt die Weiber: -
 blickt um euch denn, und seht, wo ihr dies
 treibt!
 Seht, jene Tempel, jene Säulen sagen euch:
 es ist das alte, freie, große Rom,
 das einst die Welt beherrschte, dessen Bürger
 Könige der Könige sich nannten!
 Verbrecher, sagt mir, gibt es noch Römer?
 VOLK
 Ha, Rienzi! Rienzi! Hoch Rienzi!
 NOBILI
 Ha, welche Frechheit! Hört ihr ihn?
 ORSINI
 Und wir? Reißt ihm die Zunge aus!
 COLONNA
 O laßt ihn schwatzen! Dummes Zeug!
 ORSINI
 Plebejer!
 COLONNA
 Komm morgen in mein Schloß,
 Signor Notar, und hol dir Geld
 für deine schön studierte Rede!
 COLONNA, ORSINI, NOBILI
 Haha! Den Narren, lacht ihn aus!
 Er stammt fürwahr aus edlem Haus.
 Verehret ja den großen Herrn,
 er kann zwar nicht, doch möcht er gern!
 RIENZI
 Zurück, ihr Freunde, haltet ein!
 Nicht fern wird die Vergeltung sein!
 BARONCELLI, CECCO, VOLK
 Hört ihr den Spott der Frechen an?
 Mit einem Streiche sei's getan!
 RIENZI
 Zurück! Gedenket eures Schwures!
 ORSINI
 Nun denn, so macht dem Spaß ein End'!
 Der Streit ist halb, wir fechten aus.
 COLONNA
 Nicht in den Straßen vor Plebejern,
 am Tagesanbruch vor den Toren.
 ORSINI
 Ich stelle mich mit voller Schar.
 COLONNA
 Die Lanzen vor, Mann gegen Mann!
 ORSINI
 Zum Kampfe für Orsini!
 DIE NOBILI
 RIENZI
 Für Rom!
 Sie ziehen aus den Toren;
 nun denn, ich will sie euch verschließen!
 RAIMONDO
 Wann endlich machst du Ernst, Rienzi,
 und brichst der Übermüt'gen Macht?
 BARONCELLI
 Rienzi, wann erscheint der Tag,
 den du verheißen und gelobt?
 CECCO
 Wann kommt der Friede, das Gesetz,
 der Schutz vor jedem Übermut?
 VOLK
 Rienzi, sieh, wir halten Treu!
 O Römer, wann machst du uns frei?
 RIENZI
 Herr Cardinal, bedenkt, was Ihr verlangt!
 Kann stets ich auf die heil'ge Kirche Baun?
 RAIMONDO
 Halt fest im Aug' das Ziel, und jedes Mittel,
 erreichst du jenes sicher, sei geheiligt!
 RIENZI
 Wohlan, so mag es sein! Die Nobili
 verlassen bald die Stadt: die Zeit ist da!
 Ihr Freunde, ruhig geht in eure Häuser,
 und rüstet euch, zu beten für die Freiheit!

Audio Features

Song Details

Duration
05:13
Key
3
Tempo
74 BPM

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